Niederdeutsche Bühne Kiel präsentiert das vorläufige Programm für die kommende Spielzeit
Vom 17.08.2021 aus der Redaktion der Kieler Nachrichten
VON THOMAS BUNJES
KIEL. Nun soll sich der Vorhang endlich wieder heben bei der Niederdeuts chen Bühne Kiel. Pandemiebedingt gefallen war er Anfang November 2020, mit „Dat Bruutkleed“ hatten sie noch Premiere feiern können, eine Wiederaufnahme ist für Juni 2022 geplant. Für die Premiere des Stücks „De dresserte Mann“ laufen die Proben, am 24. September startet damit die neue Theatersaison. Der Vorverkauf hat schon begonnen, vor der Premiere stehen noch Gastspiele an.
Lasse Wagner, begleitet von der Band Solid Water, feiert als erstes Gastspiel am 27. August Premiere mit seiner musikalischen Biografie „Kurt Cobain – Better Listen“. Öffentliche Generalprobe ist am 25. August, weitere Aufführungen sind am 28. und 29. August. Am 4. September präsentieren die Schauspielerinnen Viola Schnittger und Susanne Schneider, begleitet von Jens Schliecker und Jens Fischer, den Liederabend „Durchwachte Nacht“. Und mit „Wir sind die Neuen“ bringt das Kieler Werkstatt-Theater am 17. und 18. September einen Generationenkonflikt der speziellen Sorte auf die Bühne.
„Wir müssen etwas nacharbeiten aus der letzten Spielzeit“, erklärt NB-Dramaturgin Karen Dietmair das umfangreichere Programm. Langes, zähes, manchmal banges Warten liegt hinter ihnen. Froh seien sie allein schon, dass keiner aus ihren Reihen gestorben sei an Covid-19, sagt Anne Rohde, zuständig für die Finanzen. Und dass das Theater überlebt habe. Drastische Einsparungen, Spenden von Zuschauern und engagierte Bühnenmitglieder hätten geholfen, die spielfreie Zeit im Lockdown zu überstehen. Und die Treue der Abonnenten. Um das Niveau „trotz steigender externer Kosten“ halten zu können, werden zum Spielzeitstart die Preise pro Ticket um zwei Euro erhöht.
Nun herrsche nach zwei vorzeitig abgebrochenen Spielzeiten vorsichtiger Optimismus. Maximal 79 Gäste pro Vorstellung können vorerst im Schachbrettmuster im Saal untergebracht werden – etwa die Hälfte der üblichen Zahl. (…) Im November steht als Weihnachtsmärchen „Das tapfere Schneiderlein“ an, am 14. Januar die Premiere von „Allens Düütsch“, am 18. Februar die von „Elling“.
Besonders bitter sei es, dass Corona ihnen die Feier ihres 100-jährigen Bestehens im April 2020 gründlich verdorben habe, sagt Ulli Thode, alter und neuer Bühnenleiter. Die Aufführung des Jubiläumsstücks „De goldene Anker“ (Regie: Christoph Munk) liegt noch auf Eis. Bannig stolz sind sie bei der Bühne noch immer, dass eines ihrer Ensemble-Mitglieder beim niederdeutschen Konrad-Hansen-Preis den ersten Platz belegt hat. Die 30-jährige Sofie Köhler erhielt ihn für ihr Stück mit dem Titel „30“. Am 6. Mai soll „Dörtig“ bei der NB Kiel als Erstaufführung Premiere feiern. Und Munk habe dem jungen Talent nun beim Jubiläumsstück den Vortritt gelassen.
Tickets sind an allen bekannten VVK-Stellen erhältlich oder unter (0431) 901 901.
Artikel veröffentlicht: Dienstag, 17.08.2021 in den Kieler Nachrichten
Foto: MICHAEL KANIECKI
Freuen sich auf die neue Spielzeit: (von links) Karen Dietmair (Dramaturgin), Britta Poggensee (stellvertretende Bühnenleiterin), Ulli Thode (Bühnenleiter), Silke Broxtermann (ehemalige stellvertretende Bühnenleiterin) und Anne Rohde (Finanzen).