NB Kiel: Neue Saison 2022/2023

Niederdeutsche Bühne Kiel: Mit sieben Premieren in die neue Saison

nbkiel-admin In der Presse, Kieler Nachrichten

Die 100 Jahre Niederdeutsche Bühne Kiel haben sie wegen der Pandemie lieber erst in diesem Mai gefeiert. Und in der neuen Spielzeit 2022/23 kommt nun auch das Jubiläumsstück „Der goldene Anker“ auf die Bühne im Theater am Wilhelmplatz. Was das Plattdeutsche Theater sonst noch vorhat, erzählen sie hier.

vom 23.07.2022 aus der Redaktion der Kieler Nachrichten

VON RUTH BENDER, © QUELLE: FRANK PETER

Kiel. „Ich hatte schon das Gefühl, die Niederdeutsche Bühne Kiel hat Long Covid“, sagt Anne Rohde und meint das nur halb scherzhaft. Natürlich hat auch die im Theater am Wilhelmplatz beheimatete Bühne wie viele andere Kulturstätten die Zurückhaltung des Publikums nach oder mit der Pandemie zu spüren bekommen.

„Deutlich weniger Gäste als erhofft“ bilanzieren Rohde und Ulli Thode, beide Urgesteine auch auf der Bühne der NB Kiel. Im stets populären Weihnachtsmärchen zum Beispiel, das normalerweise locker die 90-Prozent-Marke nimmt, kam man diesmal nur auf 60 Prozent – auch weil viele Schulklassen abgesagt hatten. Erst gegen Ende der Spielzeit gab es wieder mehr Zuschauerzuspruch.

Mit Optimismus in die neue Spielzeit an der Niederdeutschen Bühne Kiel

So blickt man nun mit wachsendem Optimismus in die neue Spielzeit 2022/23. Sieben neue Stücke stehen auf dem Programm, fast jeden Monat gibt es eine Premiere. Darunter endlich auch die zum 100-jährigen Jubiläum 2020 geplante Großproduktion „Der goldene Anker“ (13. Januar 2023) von Marcel Pagnol in der Regie von Christoph Munk. „Ein Klassiker“, sagt Anne Rohde vergnügt, „da stehen dann auch mal acht Schauspieler auf der Bühne.“ Zuletzt hat ihn Heinz Busch in Kiel 2000 gemacht – und die Fortsetzung gleich ein Jahr später.

Zur Eröffnung am 23. September kommen „Dree Herren“ zusammen – gezwungen, als Eingeschlossene Weihnachten auf einer Kaufhaustoilette zu verbringen… Mit dem Stück des Finnlandschweden Jan Ericson gibt der Hamburger Regisseur und Sänger Philip Lüsebrink sein Kiel-Debüt.

Spielzeit zwischen Komik und tragischen Momenten

Nicht nur „die Schenkelklopfer“, auch Tiefsinnigeres hat Dramaturgin Karen Dietmair ausgewählt. Dafür steht „Achtertücksche Süstern“, die am 21. Oktober im Trio ihre Verwandtschafts- und Erbstreitigkeiten austragen. „Ich mag es, wenn unter der Komik auch ernstere Themen sichtbar werden“, so Dietmair, die die Tragikomödie auch inszeniert. Auch „Chaim und Adolf“ (17. Februar) pendelt zwischen den Stimmungen. Stefan Vögel („Achtung Deutsch!“) – „bei uns schon fast der Hausautor“ – erzählt darin von einer israelisch-schwäbischen Begegnung beim Schach im Dorfgasthof; Regie hat Karl-Heinz Langner („Elling“).

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Mit „Öven bet dat Wunner kümmt“ (24. März) nach Daniel Glattauers „Wunderübung“ schöpft die NB Kiel aus dem neueren Literaturangebot; Wolfgang Kohlhaases Krimi-Komödie „Fisch för Veer“ (6. Mai) ist dagegen ein geliebter Klassiker, dem Regisseurin Susanne Wieger neue Funken entlocken soll. Wieger setzt außerdem das Weihnachtsmärchen „Herr Weihnachtsmann verspätet sich“ (26. November) – eine Geschichte von Sabine Alipour, in der Grimms Märchen und Rudolf, das Rentier, zusammenfinden.

„Ein sehr abwechslungsreicher Spielplan“, freut sich Ulli Thode, „wir gehen mit Spiellust in die neue Saison.“ Dazu kommen Gastspiele des Werkstatt-Theaters und des Jedermanns Kabarett sowie des Magier-Duos Golden Ace und noch im Sommer Rainer Hansens „Kurt Cobain Projekt: Better Listen“ (24.-26. August, jeweils 20 Uhr). Mit dabei die Werftpark-Schauspieler Lasse Wagner und Horst Stenzel.


Lesen Sie den ganzen Artikel, veröffentlicht: Samstag, 23.07.2022 in den Kieler Nachrichten.

Foto: Frank Peter (Sie halten die Niederdeutsche Bühne Kiel am Laufen: (v.l.) Karen Dietmair, Monika Büchmann, Ulli Thode und Anne Rohde im Theater am Wilhelmplatz.) 


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