Beim Weihnachtsmärchen der Niederdeutschen Bühne Kiel geht es turbulent zu – zum Vergnügen der Zuschauer
Wenn der Weihnachtsmann am 24. Dezember nicht rechtzeitig zur Arbeit erscheint, ist guter Rat teuer. Wie es seiner Gattin gelingt, das Fest zu retten, kann man in „Herr Weihnachtsmann verspätet sich“ erleben, dem Weihnachtsmärchen der Niederdeutschen Bühne Kiel in hochdeutscher Sprache.
vom 27.11.2022, 12:06 Uhr aus der Redaktion der Kieler Nachrichten
VON SABINE THOLUND
Kiel. Zwei festlich geschmückte Tannenbäume vor der Bühne sorgen für vorweihnachtliches Flair, zappelige Kinder im Saal für gespannte Vorfreude. Ein paar Takte Musik mit Glockengeläut tun das Übrige. Und dann kommt er durch den Saal geschlurft: der Weihnachtsmann.
Selbstvergessen summt er „O Tannenbaum“, stolpert über seine eigenen Füße und verliert dabei seine Brille. Ach herrje. „Da werde ich mich wohl verspäten“, murmelt er in seinen Rauschebart und bewegt sich tastend Richtung Ausgang. „Das gibt Ärger …!“ Genau. Entsprechend schlecht ist die Stimmung im Hause Weihnachtsmann, wo man am 24. Dezember verzweifelt auf die Ankunft des hauptamtlichen Geschenkeverteilers wartet.
„Herr Weihnachtsmann verspätet sich“ heißt es in diesem Jahr im Theater am Wilhelmplatz. Sabine Alipour hat das Stück für Kinder ab vier Jahren geschrieben, Susanne Wieger führt Regie. Erleichterten Applaus gab es nach der Premiere am Sonnabend. Denn am Ende der Geschichte wird natürlich alles gut.
Weihnachtsmärchen der Niederdeutschen Bühne Kiel: Die Weihnachtsfrau ist kurz vorm Durchdrehen
Bis es so weit ist, gibt es allerdings jede Menge Aufregung. Nervös hippelt die Gattin des Vermissten (Anja Sarnow) auf ihrem goldenen Schaukelstuhl herum (Bühne: Rainer Kühn). Und während sie so wort- wie gestenreich klarmacht, dass sie kurz vorm Durchdrehen ist, werden vom professionellen Wichtelteam bunt verpackte Geschenke auf der Bühne gestapelt.
Der freundlichen Wichteldame Witzig, deren ungewöhnlicher Name im Folgenden für allerlei Verwicklungen sorgen soll, geht die Arbeit leicht von der Hand. Und Jana Hanekamp gibt ihrer Figur so viel Fröhlichkeit mit, dass es Spaß macht, ihr zuzuschauen. Auch Sonja Brehmer alias Wichtelin Griselda hat schnell ihre Fangemeinde hinter sich – als notorische Pessimistin („ich meckere nicht, ich bin nur seit 250 Jahren schlecht gelaunt“), die beim Verstauen der Pakete in den großen Jutesack wenig Arbeitseifer an den Tag legt.
Komplettiert wird das Team durch Willibald Winter (Severin Staack), der unangekündigt hereinschneit – ganz in Weiß, versteht sich (Herrenkostüme: Conny Tappe, Damenkostüme: Sandra Lengfeld-Storm).
Weil der Herr Weihnachtsmann partout nicht auftaucht und die Zeit zum Ausliefern der Geschenke knapp wird, machen sich die Vier ohne ihren Chef auf den Weg – unterstützt von einem Rentier-Duo, das standesgemäß den Schlitten zieht. Mit leuchtend roter Clownsnase gibt hier natürlich Rentier Rudi den Ton an (Ralf Krohn-Schönknecht), (…)
Auf Tuchfühlung mit den kleinen Zuschauern geht es, wenn Vornamen abgefragt, der Verbleib der Geschenke jedoch leider nicht geklärt werden kann. Spätestens jetzt sind die Kinder gefangen von der Geschichte, die mit dem Auftauchen eines Räubers noch eine überraschende Wendung bekommt (…)
Lesen Sie den ganzen Artikel, veröffentlicht: Sonntag, 27.11.2022 in den Kieler Nachrichten.
Foto: Imke Noack
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