Klassiker und eigene Fantasie: Die Niederdeutsche Bühne Kiel gibt Einblick in ihr Programm der Saison 2023/24
vom 12.08.2023 aus der Redaktion der Kieler Nachrichten
VON RUTH BENDER, © QUELLE: THOMAS EISENKRÄTZER
KIEL. Möwenbegegnungen und Enkeltricks, doppelte Untermieter oder Herzensangelegenheiten – im Theater am Wilhelmplatz in Kiel kommt in der neuen Spielzeit alles zusammen. „Wir haben durchaus ernste Themen im Programm“, sagt Dramaturgin Karen Dietmair zum neuen Spielplan der Niederdeutschen Bühne Kiel, „aber sie sind meist in die Komödie verpackt.“
Der Boulevard-Humor gehört zum Niederdeutschen Theater so wie das Plattdeutsche, aber im Theater am Wilhelmplatz greift man nicht nur aufs klassische Boulevard zurück; hier entstehen auch eigene Stücke. Das Weihnachtsmärchen, das als einzige Produktion auf Hochdeutsch gezeigt wird, ist in dieser Hinsicht ohnehin Ehrensache. Aber diesmal hat Sabine Alipour nicht auf eine Vorlage etwa der Brüder Grimm zurückgegriffen, sondern auf die eigene Fantasie. Und da dreht sich in „Der nette Herr Fauch“ (25. November) alles um einen Drachen, der gründlich aus der Art geschlagen ist …
„Dröög“ heißt außerdem das zweite eigene Stück, das Sven Bohde für die Niederdeutsche Bühne schreibt. „Eine Komödie um ein Segelboot, das im Watt trocken gefallen ist“, erzählt Karen Dietmair, die das Stück auch inszenieren wird, „mit einer schrägen Touristin, einer Vogelkundlerin und einem Postboten. Und mit viel Musik.“ Uraufführung ist am 22. März.
Daneben stehen Dauerbrenner wie „Keen Utkamen mit’t Inkamen“ (16. Februar 2024), am Hamburger Ohnsorg-Theater mit Heidi Kabel 1966 ein Bühnenhit und in Kiel zum dritten Mal auf der Bühne, auf dem Programm. Eine Ausgrabung wie „Jugendliebe“, die das Thema auf Platt mit dem Titel „Weddersehn maakt Freid“ auf den Punkt bringt (Regie: Christoph Munk, 12. Januar 2024). Oder die Gaunerkomödie „De Enkeltrick“ (20. Oktober) und die Großstadtromanze „Wenn Mööv mit Mozart“ (3. Mai 2024). Zur Eröffnung setzt die NB Kiel mit der Boulevard-Komödie „Op Hart un Neer“ (22. Oktober) auf den viel gespielten österreichischen Komödienschreiber Stefan Vögel. „Mein Lieblingsösterreicher“, sagt Karen Dietmair, die für die Regie Tina Wagner, Dozentin an der Schauspielschule Kiel gewonnen hat.
„Wir wollen zeigen, dass man mit der niederdeutschen Sprache alles aussprechen kann“, sagt Bühnenleiter Ulli Thode (…), der die NB Kiel künftig mit Blicken hinter die Kulissen und Social Media-Auftritt sichtbarer machen will.
„Viele fleißige Hände und viele kreative Köpfe machen das in unserem Amateurtheater alles erst möglich.“
Lesen Sie den ganzen Artikel, veröffentlicht: Samstag, 12.08.2023 in den Kieler Nachrichten.
Foto: Thomas Eisenkrätzer (Vorfreude auf die neue Spielzeit: (von links) Dramaturgin Karen Dietmair, die Schauspielerinnen Anne Rohde und Britta Poggensee sowie Schauspieler und Bühnenleiter Ulli Thode im Kieler Theater am Wilhelmplatz.)
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