Die Leuchtturmwärter Hansen und Wolle lieben ihr geruhsames Leben. Abends Licht an, morgens aus: fertig! In der Weihnachtsgeschichte „Hansen oder die Sache mit dem Pinguin“ an der Niederdeutschen Bühne Kiel platzt plötzlich ein Pinguin in diese Idylle. Der hat ganz eigenen Pläne: Er will zur Oper!
vom 24.11.2024 aus der Redaktion der Kieler Nachrichten
VON BEATE JÄNICKE, Foto: Imke Noack
Kiel. So ein Arbeitstag im Leben von Käpt‘n Hansen und Kumpel Wolle im Weihnachtsstück „Hansen oder die Sache mit dem Pinguin“ an der Niederdeutschen Bühne Kiel ist schnell umrissen: Abends Leuchtturmlicht an, morgens Leuchtturmlicht aus. „Das wär‘ geschafft!“, kommentiert Hansen zufrieden. Endlich wieder Zeit, um Tee zu trinken und Meerjungfrau Plitsch wilde Geschichten aufzutischen, von Stürmen und Seeschlangen. Aber dann platzen gleich mehrere unvorhergesehene Ereignisse in die Strandidylle.
Regisseurin Julia Hasenpusch inszeniert kurzweilig die humorvolle Geschichte von Sabine Alipour
Am Sonnabend ging die Premiere der humorvollen Geschichte von Sabine Alipour für Menschen ab vier Jahren an der Niederdeutschen Bühne Kiel vor vollem Haus über die Bühne. Und fand begeisterten Anklang beim Publikum aller Altersklassen. In der einfallsreich ersonnenen Kulisse von Ole Bredtmann, der einen stilechten Leuchtturmsockel hingestellt hat, der mittels Schiebetür sein Innenleben freigibt, entspinnt sich die charmante Handlung. Kurzweilig inszeniert von Regisseurin Julia Hasenpusch, mit vielen gelungenen kleinen Einlagen wie etwa einem Tänzchen von Hansen und Wolle.
Wolfgang Hamann als Hansen und Lasse Bodenstein als Wolle bilden ein echtes Dreamteam. Hansen spinnt Seemannsgarn wie Kollege Käpt‘n Blaubär, Wolle steht öfter mal auf der Leitung. Als Hansens Schwester Martha (resolut: Bianca Promper) auftaucht, mischt sie den verlotterten Laden erst einmal auf. Bis plötzlich etwas Schwarzweißes und Flauschiges an Land gespült wird, wo die wasserscheue Meerjungfrau Plitsch (Karlotta Lorenzen) lieber Sonnenbäder nimmt, als im fiesen Nass zu planschen.
Eine feine Idee, die unsichtbaren „Action“-Szenen wie von einem Sportreporter kommentieren zu lassen
Nilia Henke verleiht dem Pinguinjungen Fiete jede Menge Welpencharme. Martha schmilzt sofort dahin und päppelt den Kleinen mit Fischstäbchen auf. Fiete kommt vom Südpol und hat einen Plan: Er will zur Oper. Den Frack hat er ja schon an. Allerdings ist Fietes Gesang wirklich Gehör gefährdend. Als wäre das noch nicht Unruhe genug für Hansen und Wolle, taucht auch noch Piratin Jacky Spatz auf, von Lian Alipour als ausgebuffte Schwester im Geiste eines sehr bekannten Filmpiraten gespielt, die Hansen erpressen will.
Eine feine Idee ist es, die unsichtbaren „Action“-Szenen auf dem Wasser von Wolle für das Publikum kommentieren zu lassen wie von einem Sportreporter. Und sogar für Fietes Traum von der Gesangskarriere findet sich am Ende noch eine ganz spezielle Lösung.
KN
Lesen Sie den ganzen Artikel, veröffentlicht: Sonntag, 24.11.2024 in den Kieler Nachrichten.
Tickets für die Vorstellungen sind beim theaterKIEL erhältlich, online, im Opern- und im Schauspielhaus oder telefonisch unter (0431) 901 901 sowie an der Tageskasse im Theater am Wilhelmplatz ab eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.