Der Chef von Erna Pieper sitzt tot auf dem Stuhl. Aber als die Polizei auftaucht, ist die Leiche weg. Doch so leicht lässt sich Putzfrau Erna nicht beirren in der Krimikomödie „Fro Pieper lävt gefährlich“, deren Premiere am Sonnabend an der Niederdeutschen Bühne in Kiel beim Publikum bestens ankam.
vom 23.03.2025, 15.00 Uhr aus der Redaktion der Kieler Nachrichten
VON BEATE JÄNICKE, Foto: Imke Noack
Kiel. (…) Das Stück des britischen Autors Jack Popplewell – deutsche Bearbeitung: Christian Wölffer, niederdeutsch: Hans-Jürgen Ott – erlebte am Sonnabend seine Premiere an der Niederdeutschen Bühne Kiel.
Einfallsreich: Krimikomödie „Fro Pieper lävt gefährlich“ in Kiel
Erna, Putzfrau in der Firma Henning & Söhne, findet am späten Abend ihren Chef tot im Büro liegend. Aber als sie die Polizei rufen will, sitzt die Leiche plötzlich auf einem Stuhl. Und als Polizist Schulz und später Kommissar Brockmann schließlich eintreffen, ist der Tote sogar ganz verschwunden.
Nur der Anfang etlicher Verwicklungen in dieser Old-School-Komödie im klassischen Ohnesorg-Stil, die viel Spaß macht und nur einen Tick kürzer hätte sein können. Unbestrittener Mittelpunkt des Stücks von 1965, das Regisseur Karl-Heinz Langer in die 1970er-Jahre mit Schlaghosen und breiten Krawatten verlegt hat, ist Silke Broxtermann als Erna Pieper.
In der klassischen Putzfrauen-Uniform und mit leicht schriller Tonlage gibt Broxtermann zum großen Vergnügen des Publikums im voll besetzten Theater am Wilhelmplatz die Rolle als Schwester im Geiste einer im Treppenhaus tratschenden Heidi Kabel. Immer alles besser wissend und um keine schlagfertige Antwort verlegen, kostet sie ihren Gegenspieler, den Kommissar, den letzten Nerv.
„Fro Pieper lävt gefährlich“ in Kiel: Kommissar mit vollem Körpereinsatz
Markus Laurenat spielt diesen Kommissar als Mann am Rand des Nervenzusammenbruchs und mit vollem Körpereinsatz. Von Schnupfen geplagt, von Erna geduzt – man kannte sich mal in der Jugend – bewahrt er nur mühsam die Fassung und verliert sie auch bisweilen. Falls er sich nicht gerade mit einer Telefonschnur um eine Säule wickelt.
Kein leichter Job also. Und auch der etwas verpeilte Polizist Schulz (Rune Hansen) ist keine große Hilfe. Zumal er lieber mit der jungen Bürokraft Erika (Nilia Henke) anbandelt. Auch sonst gibt es jede Menge Kreuz-und-Quer-Verbindungen.
Die schnippische Sekretärin Ulla (Katharina Menzer) schwärmt für ihren ansonsten unbeliebten Chef (Ingo Büchmann). Der wacht seinerseits eifersüchtig über seine Ehefrau Ingeborg (Heike Börgert). Welche wiederum den Angestellten Westphal (Jörn Bargmann) ganz nett findet. Da braucht es selbstredend eine wie Erna, um die Fallstricke zu lösen. Großer Applaus.
KN
Lesen Sie den ganzen Artikel, veröffentlicht: Sonntag, 23.03.2025 in den Kieler Nachrichten.
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